Bischof weihte Orgel ein

Extra für Gerkan-Kapelle angefertigt

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Die vor acht Jahren fertiggestellte Kapelle des Evangelischen Studienseminars hat nun eine Truhenorgel bekommen, die sich perfekt in den von Meinhard von Gerkan entworfenen Raum einpasst. Mit einem Gottesdienst und einem Festakt weihte Bischof Martin Hein sie nun ein.

Die Kapelle im Evangelischen Studienseminar am Gesundbrunnen hat eine  neue Orgel. Fast acht Jahre nach der Einweihung der Kapelle, die nach Plänen des prominenten Architekten Meinhard von Gerkan gestaltet wurde, übergab Bischof Martin Hein in einem feierlichen Gottesdienst die extra für den Raum angefertigte Truhenorgel ihrer Bestimmung. Hein unterstrich, dass er nach der langen Zeit des Provisoriums dankbar sei für diese Orgel. Sie ist eine kunsthandwerkliche Anfertigung aus der Orgelbauwerkstatt Rotenburg und wurde technisch, klanglich und architektonisch den Gegebenheiten der Kapelle angepasst. Das Gehäuse ist aus massiver Eiche im Farbton der Kapelle gebaut; die Tastatur aus feinster Eiche mit Bein (Ochsenknochen) und Ebenholz belegt; die Klaviaturbacken und Zierleisten bestehen aus massivem Ebenholz. Alle 134 Pfeifen wurden aus feinster Bergfichte und Eichenholz gefertigt. Alle anderen technischen Teile wurden ebenfalls aus feinsten Hölzern in Weißbuche, Ahorn, Bergfichte, Pflaume und Linde gebaut, damit sich Ton und Form gegenseitig durchdringen.
Auf diese besondere Bauweise ging Bischof Hein auch in seiner Predigt ein: „Und wenn die Töne, Akkorde und Tonfolgen aus unserer neuen Orgel hervorströmen und den Raum erfüllen, gehen sie zugleich weit über diesen Raum hinaus. Sie bleiben nicht begrenzt auf eine Kubatur. Sie entschwinden: zu Gott hin.“
Das Verhältnis von Raum und Klang sei aus seiner Sicht ein spannendes Bündnis, da der Beständigkeit des Raumes die Vergänglichkeit des Klanges gegenüberstehe. Der Raum aber, den Meinhard von Gerkan geschaffen habe, sei ein ganz besonderer, den der Titel des Buches zur Kapelle mit „Es braucht nichts als Stille“ sehr treffend beschreibe. „Wir erahnen den Himmel auf Erden – in Raum und Zeit. Dafür ist diese Orgel gebaut worden. Genau dafür: ein Vorgeschmack dessen, was einst in Vollendung auf uns wartet“, so der Bischof abschließend.
Aus Anlass der Einweihung hatte die Evangelische Akademie Hofgeismar zusammen mit dem Evangelischen Studienseminar zu einer Tagung geladen, zu der auch der Architekt Meinhard von Gerkan erwartet wurde. Der 82-Jährige, der unter anderem den Berliner Hauptbahnhof und den Christus-Pavillon auf der Expo 2000 gebaut hat, war aber kurzfristig erkrankt und musste absagen.
 

Bischof weihte Orgel ein

Die Kapelle im Evangelischen Studienseminar am Gesundbrunnen hat eine  neue Orgel. Fast acht Jahre nach der Einweihung der Kapelle, die nach Plänen des prominenten Architekten Meinhard von Gerkan gestaltet wurde, übergab Bischof Martin Hein in einem feierlichen Gottesdienst die extra für den Raum angefertigte Truhenorgel ihrer Bestimmung. Hein unterstrich, dass er nach der langen Zeit des Provisoriums dankbar sei für diese Orgel. Sie ist eine kunsthandwerkliche Anfertigung aus der Orgelbauwerkstatt Rotenburg und wurde technisch, klanglich und architektonisch den Gegebenheiten der Kapelle angepasst. Das Gehäuse ist aus massiver Eiche im Farbton der Kapelle gebaut; die Tastatur aus feinster Eiche mit Bein (Ochsenknochen) und Ebenholz belegt; die Klaviaturbacken und Zierleisten bestehen aus massivem Ebenholz. Alle 134 Pfeifen wurden aus feinster Bergfichte und Eichenholz gefertigt. Alle anderen technischen Teile wurden ebenfalls aus feinsten Hölzern in Weißbuche, Ahorn, Bergfichte, Pflaume und Linde gebaut, damit sich Ton und Form gegenseitig durchdringen.
Auf diese besondere Bauweise ging Bischof Hein auch in seiner Predigt ein: „Und wenn die Töne, Akkorde und Tonfolgen aus unserer neuen Orgel hervorströmen und den Raum erfüllen, gehen sie zugleich weit über diesen Raum hinaus. Sie bleiben nicht begrenzt auf eine Kubatur. Sie entschwinden: zu Gott hin.“
Das Verhältnis von Raum und Klang sei aus seiner Sicht ein spannendes Bündnis, da der Beständigkeit des Raumes die Vergänglichkeit des Klanges gegenüberstehe. Der Raum aber, den Meinhard von Gerkan geschaffen habe, sei ein ganz besonderer, den der Titel des Buches zur Kapelle mit „Es braucht nichts als Stille“ sehr treffend beschreibe. „Wir erahnen den Himmel auf Erden – in Raum und Zeit. Dafür ist diese Orgel gebaut worden. Genau dafür: ein Vorgeschmack dessen, was einst in Vollendung auf uns wartet“, so der Bischof abschließend.
Aus Anlass der Einweihung hatte die Evangelische Akademie Hofgeismar zusammen mit dem Evangelischen Studienseminar zu einer Tagung geladen, zu der auch der Architekt Meinhard von Gerkan erwartet wurde. Der 82-Jährige, der unter anderem den Berliner Hauptbahnhof und den Christus-Pavillon auf der Expo 2000 gebaut hat, war aber kurzfristig erkrankt und musste absagen.
 

2023-09-18 668